„Schwarzer Tag für Meinungsfreiheit“

Urteil gegen Blogger Badawi bleibt bestehen.

Einen „schwarzen Tag für die Meinungsfreiheit“ nennt Amnesty International die Bestätigung des Urteils gegen den saudischen Blogger Raif Badawi. Ihm könnte schon bald wieder die Peitsche drohen.

Das höchste Gericht bestätigte ein Urteil vom vergangenen Jahr, demzufolge der 31-Jährige für zehn Jahre ins Gefängnis muss, 1000 Peitschenhiebe erhält und knapp 240.000 Euro zahlen muss, wie die saudische Zeitung Okaz am Sonntag berichtete. Rechtsmittel könnten nicht mehr eingelegt werden.

Badawi war 2012 wegen seiner liberalen Ansichten verhaftet worden. Er hatte auch Kritik an der saudischen Religionspolizei geübt. Verurteilt wurde der Blogger dafür, den Islam beleidigt zu haben. Im Januar bekam er öffentlich die ersten 50 Peitschenhiebe.

„Schwarzer Tag für Meinungsfreiheit“

Der weitere Vollzug wurde aus gesundheitlichen Gründen zunächst ausgesetzt. Saudi-Arabien folgt in seiner Rechtsprechung einer strikten Interpretation der islamischen Scharia.

Badawis Frau, die in Kanada lebt, bestätigte das Urteil, das sie „fassungslos“ mache. „Nun, da die Entscheidung bestätigt wurde, kann die Prügelstrafe schon am Freitag wieder aufgenommen werden“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach von einem „schwarzen Tag für die Meinungsfreiheit“.