Die UNO-Weltkonferenz über die menschliche Umwelt (kurz Umweltschutzkonferenz) vom 5.-16.6.1972 in Stockholm war die erste UNO-Weltkonferenz zum Thema Umwelt überhaupt und gilt als der eigentliche Beginn der internationalen Umweltpolitik. Mehr als 1.200 Vertreter aus 112 Staaten (ohne Ost-Staaten) nahmen daran teil. Der Beginn dieser Konferenz, der 5. Juni, ist heute noch der „ internationale Tag der Umwelt„.
Die „Deklaration von Stockholm“, die von Industrie- und Entwicklungsstaaten gemeinsam erarbeitet wurde, enthält einen Teil, in dem 26 Prinzipien für Umwelt und Entwicklung festgeschrieben sind. Ein weiterer Teil beinhaltet 109 Handlungsempfehlungen zur Umsetzung dieser Prinzipien und einen dazugehörigen „Aktionsplan“, u.a.:
- ein globales Erdbeobachtungssystem (Global Environment Monitoring System (GEMS)) Earthwatch
- ein internationales Umweltmanagement.
In der Stockholm-Deklaration bekennt sich die Weltgemeinschaft in Form der Teilnehmerstaaten erstmals zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Umweltschutz. Dem Recht der Staaten auf Ausbeutung der eigenen Ressourcen wird die Pflicht gegenüber gestellt, dafür zu sorgen, dass durch Tätigkeiten innerhalb des eigenen Hoheitsgebietes anderen Staaten kein Schaden zugefügt wird.
UN-Umweltprogramm: UNEP
Auf Vorschlag der Stockholmer Konferenz wurde im gleichen Jahr durch die UN-Vollversammlung das UN-Umweltprogramm (UNEP) mit Sitz in Nairobi/Kenia, gegründet.
Ins Leben gerufen wurden auch das Erdbeobachtungssystem „Earthwatch“ (s.o.):
„The Stockholm Conference (1972) called its action plan to monitor and assess the global environment Earthwatch. Today Earthwatch is the framework for the United Nations system to harmonize and integrate its environmental observing and assessment activities under UNEP’s leadership.“ („Die Stockholm-Konferenz (1972) nannte ihren Aktionsplan zum Monitoring und zur Bewertung der globalen Umwelt „Erdwacht“. Heute ist Earthwatch der Rahmen für das UN-System zur Harmonisierung und Integration seiner Aktivitäten der Umweltbeobachtung und Bewertung unter Führung des UN-Umweltprogramms UNEP.“)
Definiert werden kann „Earthwatch“ wie folgt:
„Earthwatch is a general term for the global environmental assessment efforts of the United Nations system as co-ordinated by the United Nations Environment Programme to improve the gathering and sharing of environmental information and provide early warning of environmental problems requiring international action.“ (Quelle: OECD Glossary of Statistical Terms)
Earthwatch kann also als Initiative der UN zur Koordinierung, Harmonisierung und Initiierung von Aktivitäten zur Umweltbeobachtung aller UN-Agenturen betrachtet werden. Diese Initiative dient der Sammlung und dem Austausch von Informationen über den Zustand der Umwelt, um bei möglichen Gefahren eine entsprechende Frühwarnung zu geben.
Aufgaben von Earthwatch
Seine Aufgaben stellt Earthwatch selbst wie folgt dar:
- Koordinieren, Harmonisieren und Integrieren der Aktivitäten wie Beobachten, Bewerten und Berichten quer über das gesamte UN-System,
- mit dem Ziel, Umwelt- und geeignete sozio-ökonomische Information zur Verfügung zu stellen
- für nationale und internationale Entscheidungsprozesse bzgl. nachhaltiger Entwicklung (sustainable development) und
- zur Früherkennung von und Warnung vor aufkommenden Problemen, die ein internationales Eingreifen erforderlich machen.