Pastor Saeed Abedini: 1000 Tage Gefangenschaft im Iran

Menschenrechtsaktivisten und US-Parlamentarier fordern die sofortige Freilassung des Pastors, der allein aufgrund seiner religiösen Überzeugung in Haft ist.

Der iranisch-amerikanische Pastor Saeed Abedini (im Bild mit seinen beiden Kindern) hat mittlerweile 1000 Tage im Iran in Gefangenschaft verbracht. Menschenrechtsaktivisten haben die US-Regierung erneut aufgerufen, sich für die Freilassung des Pastors einzusetzen, bevor ein Nuklearabkommen mit dem Iran abgeschlossen wird. Es ist zu befürchten, dass Saeed Abedini und drei weitere Amerikaner, die im Iran als Geiseln festgehalten werden, in Haft bleiben werden, wenn eine Vereinbarung erzielt wird. Diese Sorge ist so real, dass US-Kongressabgeordnete im Senat und im Repräsentantenhaus eine Resolution beschlossen haben, die die sofortige Freilassung des Pastors fordert.

Der gebürtige Iraner Saeed Abedini war im Jahre 2000 zum Christentum konvertiert und 2004 mit seiner Frau in die USA emigriert. Regelmäßig kehrte er in sein Heimatland zurück, um sich in sozialen Projekten zu engagieren. Im Herbst 2012 wurde Abedini verhaftet und Anfang 2013 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Zur Begründung hieß es, er sei eine Bedrohung für die iranische Sicherheit, da er christliche Versammlungen organisiert habe. Er ist im Gefängnis Rajai Shahr in Karaj, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Irans Hauptstadt Teheran inhaftiert.

Die Ehefrau des Pastors, Naghmeh Abedini, war im Mai in Deutschland, um auf das Schicksal ihres Mannes aufmerksam zu machen. Dieser habe durch Schläge innere Verletzungen erlitten, die Behörden verweigern ihm aber medizinische Hilfe. „Ich kenne sehr viele Familien im Iran mit inhaftierten Angehörigen“, sagte Naghmeh Abedini. Man müsse im Iran kein Verbrechen begangen haben, um im Gefängnis zu landen. Es reiche, einen anderen Glauben oder eine abweichende politische Meinung zu vertreten.

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung im Auswärtigen Amt, Christoph Strässer, hat den Iran bereits im Mai aufgefordert, die Verurteilung Pastor Abedinis – wie auch aller lediglich aufgrund ihrer religiösen Überzeugung Inhaftierten – umgehend aufzuheben.