Quelle: Deutsche Welle
Der Vorsitzende der Internationalen Menschenrechtsföderation, Abdolkarim Lahidji, wurde in Hannover für sein fünfzigjähriges Engagement für die Menschenrechte gewürdigt. Hannovers Bürgermeister Bernd Strauch und die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi nahmen an der Veranstaltung teil.
„Ein Menschenrechtsaktivist und Rechtsanwalt, der niemals aus politischer Rücksichtnahme auf die Verteidigung der Menschenrechte verzichtete.“ So beschrieben Kollegen und Freunde Abdolkarim Lahidji am vergangenen Samstag. Da erhielt der heute in Frankreich lebende iranische Menschenrechtler eine Auszeichnung unter anderem in Form einer Gedenktafel für sein fünfzigjähriges Engagement für die Menschenrechte. Die Ehrung fand auf Initiative der „Vereinigung zur Verteidigung der Menschenrechte“ (VVM) statt.
Er habe seit seiner Kindheit eine Vorstellung von der Bedeutung der Menschenrechte entwickelt, erzählte dabei der mittlerweile 73-jährige Lahidji: „Ich war etwa 12 Jahre alt, als ich ein Bild des damaligen iranischen Premierministers Mohammad Mossadegh in einer Zeitschrift sah. Er trug einen langen Mantel und zwei Offiziere saßen neben ihm. Unter dem Bild stand zur Erklärung: Mossadegh und seine Anwälte“, so Lahidji. Auch der Richter und seine Assistenten seien Militäroffiziere gewesen. Mossadegh, in den fünfziger Jahren der erste demokratisch gewählte Premierminister des Iran, hatte die von den Briten dominierte Ölindustrie des Landes verstaatlicht. Er wurde durch einen Militärputsch namens „Operation Ajax“ von CIA und britischer „Intelligent Service“ aus dem Amt gedrängt und vor Gericht gestellt.
Erste Fragen
Lahiji und seine Kollegin, die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in Hannover – Foto: Mitra Shojaee
Lahiji und seine Kollegin, die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in Hannover — Foto: Mitra Shojaee
„Die erste Frage für mich war damals, warum der zivile Premierminister in Gegenwart von Offizieren vor einem Militärgericht steht. Diese Szene hat mich so beeindruckt, dass ich mich entschloss, Jura zu studieren und Rechtsanwalt zu werden“, so Lahidji.
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